5.10.2022 | In seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung «Stand der Ausbauprogramme Bahninfrastruktur und Perspektive BAHN 2050» begrüsst der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) die vom Bund getragene Vision «Bahn 2050». Gleichzeitig verlangt er vom Bundesrat eine umfassende Gesamtschau und keine Beschränkung der Bahnentwicklung auf kurze und mittlere Distanzen. Dabei erachtet der VöV vor allem die Zielvorgabe einer merklichen Erhöhung des Bahnanteils am Modalsplit als richtungsweisend.
Um den öV-Anteil am Gesamtverkehr – der so genannte Modalsplit – zu erhöhen, muss das Schienennetz der Schweiz auch in Zukunft ausgebaut werden. Im Hinblick auf die Botschaft 2026 ist es für den VöV in seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung «BAHN 2050» richtig, dass nicht schon jetzt, sondern erst 2026 Vorentscheide für den langfristigen Bahnausbau getroffen werden sollen. Denn bis zur Erarbeitung der Botschaft 2026 müssen die veränderten Rahmenbedingungen beim zukünftigen Rollmaterialeinsatz (WAKO) vertieft analysiert werden, die laufenden und noch zu startenden Studien zum weiteren Bahnausbau abgeschlossen, priorisiert und das Angebotskonzept 2035 grundsätzlich überarbeitet werden.
Dabei haben bei der Überarbeitung des Ausbauschrittes 2025 und des Ausbauschrittes 2035 Stabilität und ein produzierbares Angebot mit einem möglichst hohen Kundennutzen Priorität beim künftigen Bahnausbau. Der VöV begrüsst die geplante etappierte Bahn- und öV-Entwicklung und stimmt dem vom Bundesrat beantragten Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels zu.
Der VöV unterstützt die vom Bund in seiner Vision «Bahn 2050» festgelegten Ziele im Grundsatz, aber er erwartet eine ehrgeizigere Zielvorgabe des Bundes. Denn das Ziel einer Steigerung des Modalsplits sollte ambitionierter sein und nicht nur für den Personenverkehr auf der Schiene gelten, sondern auf den gesamten öV ausgeweitet und konkretisiert werden.
Für den VöV müssen hingegen die Stossrichtungen angepasst werden: Die künftige Bahnentwicklung nur auf kurze und mittlere Distanzen zu fokussieren, trägt aus Sicht des VöV einem nachhaltigen und effizienten Gesamtmobilitätssystem zu wenig Rechnung.
Für den VöV ist deshalb klar, dass sich das Angebot als Grundlage der künftigen Bahnentwicklung konsequent an den räumlichen Erschliessungsebenen ausrichten muss. Die Basis soll dabei ein systematisiertes Grundsystem bilden, das durch zusätzliche standardisierte, flexible Angebote zeitlich ergänzt werden kann.
Hier geht es zur Stellungnahme des VöV
Ueli Stückelberger, Direktor VöV | 031 349 23 35 | 079 613 77 01
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Medienmitteilung (PDF)