Einsteigen immer möglich!
Der öffentliche Verkehr in der Schweiz wird von über 50'000 Menschen in Bewegung gehalten, die in unterschiedlichen Berufen und vielfältigen Bereichen arbeiten. Ihre Laufbahn im öV hat entweder direkt nach der Schule mit einer beruflichen Grundbildung begonnen oder Sie haben erst zu einem späteren Zeitpunkt als Quereinsteiger/innen, die Weichen für den Einstieg in den öV gestellt. Die öV-Branche bietet dafür viele Wege und eine breite Palette berufsorientierten Weiterbildungen und Zweitausbildungen an.
Klassische Weiterbildungsberufe sind die Tätigkeiten im Fahrdienst, auf Betriebszentralen oder Leitstellen sowie in der Begleitung und Beratung der Fahrgäste auf ihrem Weg von A nach B wie auch vor und nach der Reise.
Die Mehrzahl der Mitarbeitenden im öV, rund 30'000 Personen, arbeiten ganz vorne an der Spitze von Zug, Tram und Bus. Sie sind dafür verantwortlich, dass Passagiere und Güter sicher und pünktlich an ihr Ziel kommen. Ihr tägliches Handeln ist die Visitenkarte des öV. Das Fahrpersonal wird über eine klassische Zweitausbildung ausgebildet. Voraussetzung für diese verantwortungsvolle Arbeit ist eine abgeschlossene berufliche oder schulische Ausbildung.
Die Ausbildung erfolgt direkt bei einem Bahnunternehmen und dauert zwischen zwölf bis sechzehn Monate. Sie umfasst die Fahrdienstvorschriften und betriebsspezifische Grundlagen für den Erwerb des eidgenössischen Führerausweises für Triebfahrzeugführende. Die Prüfung ist polizeihoheitlich geregelt und findet in der Verantwortung des Bundesamts für Verkehr BAV statt. Die bestandene Fähigkeitsprüfung erlaubt das Führen von Triebfahrzeugen bestimmter Kategorien.
Informationen zur Ausbildung gibt es direkt bei den verschiedenen Bahnunternehmen:
Nach zwei Jahren praktischer Erfahrung im Beruf kann die eidg. Berufsprüfung für Lokomotivführer/innen abgelegt und ein eidgenössischer Fachausweis erworben werden.
Die Ausbildung erfolgt bei den grösseren Verkehrsbetrieben, die in der Regel eine eigene Fahrschule betreiben. Sie dauert je nach Vorbildung rund sechs bis acht Monate und umfasst neben der betrieblichen Ausbildung die Vorbereitung auf die Fahrprüfung für den Führerausweis der Kategorie D und den Fähigkeitsausweis Personenverkehr gemäss Chauffeurzulassungsverordnung CZV. Die Prüfungen finden auf einem kantonalen Strassenverkehrsamt statt. Je nach Unternehmen und dessen betrieblichen Voraussetzungen kann zusätzlich auch eine Ausbildung auf Trolleybus, Tram oder Metro gemacht werden.
Informationen zur Ausbildung gibt es direkt den verschiedenen städtischen Verkehrsbetrieben:
Die Ausbildung zum Tramwagenfahrer respektive zur Trampilotin findet direkt bei den grösseren städtischen Verkehrsbetrieben statt. Sie dauert je nach Vorbildung rund sechs bis zehn Monate und bereitet theoretisch und praktisch mit Fahrlektionen auf die Prüfung vor für die Zulassung zum Fahren im Strassenverkehr und zum Führen von Triebfahrzeugen. Ebenso werden betriebliche Kenntnisse über Linien- und Streckennetz, Fahrpläne und Funkleitsysteme und Fahrzeuge vermittelt. Je nach Unternehmen und dessen betrieblichen Voraussetzungen kann ergänzend die Ausbildung auf Autobus oder Trolleybus gemacht werden.
Informationen zur Ausbildung gibt es direkt bei den städtischen Verkehrsbetrieben:
Der öffentliche Verkehr auf Schiene und Strasse wird aus Betriebszentralen und Leitstellen überwacht und gelenkt. Die Zentralen sind in der Regel 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt. Die Fahrgastinformationen an Bahnhöfen, Haltestellen und in den Fahrzeugen werden ebenfalls über die Betriebszentralen sichergestellt.
Ob als Zugverkehrsleiter/in auf einer Betriebszentrale des nationalen Eisenbahnnetzes oder als Disponent/in auf der Leitstelle eines städtischen Verkehrsbetriebes: Diese Arbeit erfordert eine hohe Flexibilität und Belastbarkeit, um auch in hektischen Situationen den Überblick zu behalten und ruhig die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Voraussetzung der Ausbildungen dieser verantwortungsvollen Arbeit ist eine abgeschlossene berufliche oder schulische Ausbildung.
Um den Eisenbahnverkehr in einer Betriebszentrale in Olten, Poleggio, Lausanne, und Zürich-Flughafen (SBB) oder in Herisau (SOB), Landquart (RhB) und Spiez (BLS) zu überwachen und steuern zu können, bedarf es einer Ausbildung zum Zugverkehrsleiter respektive zur Fahrdienstleiterin. Für diese Zweitausbildung führen die verschiedenen Eisenbahnunternehmen in der Regel eigene Ausbildungsklassen. Die Ausbildung dauert acht bis 12 Monate und wird mit einer Prüfung abgeschlossen, die polizeihoheitlich geregelt und in der Verantwortung des Bundesamts für Verkehr BAV stattfindet.
Für die Arbeit als Verkehrsleiter/in oder Disponent/in auf der Leitstelle eines städtischen Verkehrsbetriebes oder einer Betriebszentrale eines regionalen Busbetriebes ist in der Regel eine betriebsspezifische Aus- und Weiterbildung notwendig. Gute Voraussetzung dafür sind bereits gemachte Erfahrungen im Busbereich sowie Kenntnisse vom Streckennetz. Deshalb kann der Weg zum Beispiel vom Fahrdienst her über eine interne Weiterbildung erfolgen. Ebenso ist es möglich sich über die Berufsprüfung Spezialist/in öV her zu dieser Funktion weiterbilden.
Auf einer kombinierten Betriebszentrale wie derjenigen der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) arbeiten die Verkehrsleiter/innen von Zug und Strasse vereint daran, einen reibungslosen Betrieb von Zügen und Bussen zu gewährleisten. Auch hier ist eine gute Kenntnis des Netzes und sowie Systems öV von grosser Bedeutung.
Für Informationen zu den verschiedenen Einstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten kontaktieren Sie unter anderem folgende Verkehrsbetriebe:
Als Einstieg für eine spätere Arbeit auf einer Betriebszentrale oder Leitstelle ist die revidierte berufliche Grundbildung Fachfrau/Fachmann öV gut geeignet. Mit einer entsprechenden betrieblichen Vertiefung oder Weiterbildung kann dies zum ersten Laufbahnschritt nach Lehrabschluss werden.
Der Service für die Kundinnen und Kunden des öV steht im Zentrum der Arbeit von Kundenbegleitern und Reiseberaterinnen. Unterwegs sorgen sie dafür, dass die Fahrgäste sich auf der Reise wohlfühlen. An Schalter eines Reisezentrum am Bahnhof beraten sich bei der Wahl des richtigen Billettes oder Abonnements. Während eines Ereignisses stehen sich auf einem Perron oder Haltepunkt vor Ort und lenken die Reisenden auf den direkten Weg.
Die Kundenbegleiterin respektive der Reisebegleiter begleitet und berät die Fahrgäste während der Reise auf dem Zug. Die Ausbildung dauert zwischen acht und zwölf Monaten und wird als Zweitausbildung von verschiedenen Transportunternehmen angeboten:
Ein Einstieg in diesen Beruf ist ebenso über die berufliche Grundbildung als Detailhandelsfachfrau /Detailhandelsfachmann öffentlicher Verkehr EFZ möglich.
Der Kundenberater respektive die Reiseberaterin beraten und verkaufen Billette in einem Reisezentrum am Bahnhof, einer Verkaufsstelle eines Verkehrsverbundes oder eines grossen städtischen Verkehrsbetriebs und beraten im Contact Center in Brig am Telefon und auf verschiedenen elektronischen Kanälen.
Die SBB bietet eine Zweitausbildung in Voll- oder Teilzeit als Kundenberater/in an.
Informationen zu Voraussetzungen und Quereinstiegsmöglichkeiten bei weitern Transportunternehmen können direkt dort erfragt werden.
Ein Einstieg ist ebenso über die berufliche Grundbildung als Detailhandelsfachleute öV EFZ möglich.
Weiterführende Informationen von Weiterbildungsberufen und -wegen im öV gibt es hier: