10. VDV-Konferenz Elektrobusse vom 5./6. Februar 2019 in Berlin
Der Durchbruch der neuen Technologie ist noch nicht erfolgt: Erst rund 700 von etwa 55'000 Bussen in Deutschland fahren elektrisch. Aber: Elektro-Fahrzeuge in verschiedenen Grössen und von verschiedenen Herstellern können bestellt werden.
Die Ladeinfrastruktur und das Lademanagement sind Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Einführung von Elektrobussen. Der Platzbedarf für die Ladeinfrastruktur in den Depots ist recht gross. Mit einem geschickten Lademanagement können Energiebezugsspitzen gebrochen und die Energiekosten tief gehalten werden. Die Entwicklung der Batterietechnik verläuft evolutionär, Lithium-Ionen-Batterien werden vorherrschend bleiben. Deren Kosten werden sinken und die Energiedichte wird grösser werden.
Eine weitere Erkenntnis: Die Umstellung auf Elektrobusse ist mehr als nur «Diesel raus – Elektrobusse rein». Sie bedeutet einen grossen Umbau einer Unternehmung mit neuen Abläufen, Prozessen, neuer Betriebsphilosophie und viel Personalentwicklung auf allen Stufen und in allen Berufen. Verschiedene Unternehmen in Deutschland haben mit kleinen Schritten begonnen, um Erfahrungen zu sammeln.
Elektrobusse kosten mehr als herkömmliche Busse. Die Mehrkosten werden derzeit in Deutschland mit umfangreichen Förderprogrammen aufgefangen. Über kurz oder lang wird eine dauerhafte Finanzierung der Mehrkosten durch andere Quellen (Fahrpreise, Betriebsbeiträge etc.) unumgänglich sein.
In der Schweiz verfügen viele Städte dank Trolleybussen bereits über einen hohen Anteil an Elektromobilität. Die Systeme und Netze stehen und funktionieren stabil – und das seit Jahren. Dank Batteriepaketen können die modernen Trolleybusse heute bereits längere Strecken fahrleitungslos zurücklegen. Sie vereinen so die Vorteile von Batteriebussen mit den Vorteilen der Stromversorgung via Fahrleitung.