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Medien > Der VöV verlangt eine Erhöhung des Bundeskredits für den Regionalen Personenverkehr

Der VöV verlangt eine Erhöhung des Bundeskredits für den Regionalen Personenverkehr

5.9.2024 | An der Generalversammlung des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV) vom 5./6. September 2024 in Martigny dominierten zwei Themen: Die Vernehmlassung des Bundes zum Verpflichtungskredit für den Regionalen Personenverkehr 2026-2028, sowie die nächste Etappe des Ausbaus des Schweizer Bahnnetzes mit dem hierzu notwendigen Angebotskonzept 2035.

An der Generalversammlung des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV) in Martigny mit über 300 Teilnehmenden standen die Entwicklung der Bundesfinanzen, namentlich der Verpflichtungskredit des Bundes für den Regionalen Personenverkehr (RPV) 2026-2028, im Vordergrund.

Die Erwartungen an den öffentlichen Verkehr (öV) seitens Bund, Kantone und der Kundinnen und Kunden sind zu Recht sehr hoch. Zusätzlich zur Sicherstellung und zum Ausbau des qualitativ einwandfreien Angebots soll der Modalsplit-Anteil des öV gesteigert, der Strassen-öV dekarbonisiert und damit ein entscheidender Beitrag zur Erreichung der Schweizer Klimaziele geleistet werden. In Anbetracht dieser Zielsetzung ist der vom Bundesrat veranschlagte RPV-Verpflichtungskredit für die Jahre 2026-2028 eindeutig zu tief angesetzt. 

Denn bezüglich Kostenentwicklung geht der Bundesrat von zu optimistischen Annahmen aus. Branchenintern aktualisierte Einschätzungen zeigen, dass sich der Bedarf von 3'849 Mio. Franken, den das BAV im Herbst 2023 ausgewiesenen hatte, in der Zwischenzeit nicht relevant verändert hat. Das vom VöV diesen Juni publizierte Positionspapier zeigt auf, dass mit einem jährlichen Kostenanstieg von rund 6 Prozent gerechnet werden muss. Schliesslich ist das Einspar- und Priorisierungspotenzials in der Periode 2026-28 viel geringer als im erläuternden Bericht angenommen. Viele, relevante (Besteller-)Entscheide wurden bereits getroffen und eine Rückabwicklung der Bestellung nicht mehr machbar, wie beispielsweise Rollmaterialbestellungen. 

In seiner Vernehmlassungsvorlage will der Bund gut 353 Millionen Franken weniger für den RPV aufwenden – ohne konkrete Begründung. Der VöV lehnt eine Reduktion des öV-Angebots oder eine verzögerte Umstellung der Busflotten auf Fahrzeuge mit umweltfreundlichen Antrieben, wie sie der zu tiefen Bundesgelder wegen drohen, kategorisch ab. Der VöV fordert deshalb, dass der Bund seinen Beitrag an den RPV für die Jahre 2026-2028 um 210 Mio. Franken erhöht. Eine solche moderate Erhöhung ist notwendig, damit der öV seine Leistungen, wie sie seitens der Kundinnen und Kunden sowie der Besteller erwartet werden, auch wirklich erbringen kann.

VöV-Direktor Ueli Stückelberger betonte in seiner Rede die Bedeutung des Regionalen Personenverkehrs: «Eine wachsende Schweiz erfordert einen wachsenden öV, was zu Mehrkosten führen wird. Die sinnvollen Investitionen in die Dekarbonisierung des Strassen-öV sind ein Beispiel für die Mehrkosten. Da die erwarteten Kosten höher sind als die erzielbaren Mehreinnahmen, müssen sich auch Bund und Kantonen an den Mehrkosten beteiligen», erklärte VöV-Direktor Ueli Stückelberger.

VöV-Präsident Renato Fasciati, Direktor der Rhätischen Bahn (RhB), thematisierte in seinem Referat den in letzter Zeit viel und vor allem kontrovers diskutierten kommenden Ausbauschritt des Schweizer Bahnnetzes. Ein solcher Bahnausbau sei notwendig: «Wie das künftige Angebotskonzept 2035 aussehen wird, ist für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs von entscheidender Bedeutung. Wir müssen hier einen goldenen Mittelweg zwischen robust und ambitioniert finden.» Gebaut soll dort werden, wo es für das noch zu erarbeitende Angebotskonzept 2035 notwendig sei.

Wahlen

Egon Gsponer, designierter CEO Matterhorn Gotthard Bahn und Direktor Gornergrat Bahn AG, Pierre-Alain Perren, Directeur général Transports de la région Morges Bière Cossonay SA, Jean-Frédéric Python, Directeur Compagnie des chemins de fer du Jura (C.J.) SA und Laurent Roux, Direktor VBL, sind an der Generalversammlung neu in den VöV-Vorstand gewählt worden. 

Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Denis Berdoz, Directeur général Transports publics genevois (scheidet am 31.12. 2024 aus), Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter VBSG, Thomas Küchler, Vorsitzender der Geschäftsleitung Schweizerische Südostbahn AG, Fernando Lehner, CEO Matterhorn Gotthard Bahn und Direktor Gornergrat Bahn AG, Marco Lüthi, Direktor Verkehrsbetriebe Zürich sowie Daniel Reymond, Directeur général TRAVYS SA.


Der aktuelle VöV-Vorstand

Präsident: Renato Fasciati*, Direktor RhB; Vizepräsident: Fabian Schmid*, Direktor RBS; Denis Berdoz (noch bis 31.12.2024); Dominik Brühwiler, Direktor ZVV; Serge Collaud, Generaldirektor Freiburgische Verkehrsbetriebe TPF; Vincent Ducrot*, CEO SBB; Egon Gsponer, designierter CEO Matterhorn Gotthard Bahn und Direktor Gornergrat Bahn AG, Stefan Kalt, Direktor RVBW; Matthias Keller*, Direktor VBG; Christine Maier, Direktorin der Verkehrsbetriebe Biel; Fredy Miller, Direktor ASM; Thomas Nideröst*, Direktor SBW; Pierre-Alain Perren, Directeur général Transports de la région Morges Bière-Cossonay SA, Christian Plüss*, Vorsitzender der GL PAG; Jean-Frédéric Python, Directeur Compagnie des chemins de fer du Jura (CJ) SA, Laurent Roux, Direktor VBL, Daniel Schafer, CEO BLS; Stefan Schulthess, Direktor SGV; Patricia Solioz Mathys, Directrice TL; Roman Stingelin, Geschäftsführer Autobus Liestal; Pascal Vuilleumier, Directeur Transports Publics Neuchâtelois; Cyrill Weber*, Unternehmensleiter Zugerland Verkehrsbetriebe; Philipp Wegmüller, Vorsitzender der GL railCare.

(*auch Mitglieder des VöV-Ausschusses)


Für weitere Auskünfte

Ueli Stückelberger, Direktor VöV  |  031 359 23 35  |  079 613 77 01
Roger Baumann, Kommunikation VöV  |  031 359 23 15  |  079 270 10 00

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Medienmitteilung (PDF)